Rasierte Affen, Yakks & Brot: Unser Interview mit den Bernd das Brot-Entwicklern

Unser Chefredakteur Jürgen traf auf der Gamescom Bernd das Brot und seine Schöpfer.
Unser Chefredakteur Jürgen traf auf der Gamescom Bernd das Brot und seine Schöpfer.

Kennst du Bumm Film? Wahrscheinlich nicht. Aber den bekanntesten Charakter der Produktionsfirma hast du sicherlich schon gesehen: Bernd das Brot. Wir haben die drei kreativen Köpfe dahinter – Norman Cöster, Tommy Krappweis und Sebastian Voß – zu einem kurzen Interview gebeten, um uns etwas mehr über ihr kommendes PC-Spiel Bernd das Brot und die Unmöglichen zu verraten.

Spielesnacks.de: Die Story von Bernd das Brot und die Unmöglichen klingt ja nicht nur für Außenstehende ziemlich verwirrend. Könnt ihr sie vielleicht ganz einfach in eins, zwei knappen Sätzen zusammenfassen? Geht das überhaupt?

Norman Cöster: Chili und Briegel haben die tolle Idee, ab jetzt Superhelden zu sein und zwingen Bernd mitzumachen – in einem nicht atmungsaktiven Kostüm. Ihr erster Fall ist das Rätsel und das Verschwinden der Statue des „Erkälteten und Skatspielenden Yakks“, einer Schenkung der Partnerstadt Ulangraboink, deren Abordnung just eine am nächsten Tag eben diese Statue im Zuge eines diplomatischen Protokolls mit Teebeuteln bewerfen wollte und über das Fehlen derselbigen bestimmt erbost mit einem Yakk-Jogurt Embargo antworten würde, was einen großen ökonomischen Schaden verursachen könnte. Deshalb machen sich die drei Helden auf die Suche. Das waren mehr als zwei Sätze. Mist.

Tommy Krappweis: Dem habe ich nichts hinzuzufügen, außer dass ich dem nichts hinzuzufügen habe, was diese Bemerkung insgesamt erfrischend obsolet macht.

Sebastian Voß: Ganz ehrlich, Norman, bist du dir sicher, dass das eine Ding wirklich ein Satz war?

Spielesnacks.de: Die Bernd-Episoden im Fernsehen wie auch euer Bernd das Brot-Game trumpfen mit extrem viel Humor – meist abstruser Art – auf. Wie hält man es durch, so lange so witzig zu sein? Habt ihr ein Heer von Gag-Autoren, die ihr verschleißt?

Norman Cöster: Es gibt nur uns, die für Bernd schreiben. Wir verschleißen uns selber. Aber nach 15 Jahren reden die Figuren eh von alleine. Im Kopf. Oder schreien. Meistens nachts. Vielleicht holen wir mal rasierte Affen mit Schreibmaschine als Gagschreiber dazu.

Tommy Krappweis: Es gab ganz am Anfang mal ein paar Versuche, auch andere Autoren dazu zu holen. Die Kollegen haben damals gute Arbeit geleistet, aber wir haben recht bald bemerkt, dass es effizienter und konsequenter ist, wenn wir die Texte innerhalb der Bumm Film entwickeln. So sprechen die Figuren mit einer Stimme und bleiben sich so treu, wie wir uns selbst auch. Meistens.

Sebastian Voß: Ich sitze Norman im Büro gegenüber. Ich bekomme also die Auswirkungen seines Dauer-Gag-Schreibens hautnah mit. Es ist nicht schön.

Eine irrwitzige Truppe: Das virtuelle und das echte Trio von Bernd das Brot und die Unmöglichen.
Eine irrwitzige Truppe: Das virtuelle und das echte Trio von Bernd das Brot und die Unmöglichen.

Spielesnacks.de: Bernd das Brot und die Unmöglichen ist ein Point&Click-Adventure für den PC. Warum habt ihr euch für dieses klassische Genre entschieden? Und nicht für etwas moderneres, wie z.B. ein Free-2-Play-Endless-Runner für mobile Plattformen, was ja gerade total „in“ ist?

Tommy Krappweis: Mit Verlaub, uns ist nicht so wichtig, was gerade total „in“ ist. Außerdem änderte sich diese Einschätzung während der Entwicklung des Spiels alle drei Monate. Als wir angefangen haben, waren Point&Click-Adventures nicht gerade hoch im Kurs. Dann plötzlich gab es verhältnismäßig viele sowie auch einige erfolgreiche. Und dann hieß es plötzlich, nee, Puzzlespiele, Casuals und Co wären der heiße Scheiß. Wer diesen Trends hinterherrennt, ist entweder verdammt schnell oder hat keine eigene Agenda.

Norman Cöster: Erstmal weiß ich nicht, was ein Free-2-Play-Endless-Runner ist. Zweitens war für mich persönlich neben einem ultrabrutalen Ego-Shooter mit Massen an Blut und Gedärmen das einzige Spiel, das dem Charakter von Bernd gerecht werden könnte. Bernds Komik kommt durch seine Verweigerungshaltung und sarkastischen Sprüche. Er ist schon in der Nachtschleife im Fernseher gefangen und jetzt in einem albernen Spiel.

Spielesnacks.de: Habt ihr nun bei der Spiele-Entwicklung Blut geleckt? Werdet ihr das Franchise – wenn ihr durch die Erlöse des PC-Spiels fette Millionäre geworden seid – nun bald richtig ausschlachten? Erwartet die Spieler ein Bernd-das-Brot-Egoshooter, eine Bernd-das-Brot-Aufbau-Strategie-App und das ultimative Bernd-das-Brot-Browsergame? Oder wie geht’s nun für euch weiter?

Sebastian Voß: Ich notier’ mir das schon mal. „Aufbau-Strategie-App mit Bernd: Brote stapeln… Franchise… fett…“

Norman Cöster: Ja. Alles das und Tausend. Ich rasiere schon mal die Affen! Wenn ich die Millionen auf dem Konto hab.

Tommy Krappweis: Stopp, Norman! STOPP! Also, Bernd ist Family Entertainment und wird sicherlich niemals in einem Ego-Shooter herumballern. Alle anderen bekannten oder neu zu erfindenden Game-Genres, die für Familien taugen, sind somit theoretisch für Bernd geeignet.

Sebastian Voß: Wir wollen die Welt zu einem fröhlicheren Ort machen. So war doch unser Claim, oder? Bernd in Games ist einer der vielen Bausteine dazu. Siehe Aufbau-Strategie-App.

Spielesnacks.de: Vielen Dank für das Interview!

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1 Kommentare zu "Rasierte Affen, Yakks & Brot: Unser Interview mit den Bernd das Brot-Entwicklern"

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