Games = Kinderkram? Von wegen!

Candy Crush Saga auf dem Smartphone (Bild: Pixabay)
Candy Crush Saga auf dem Smartphone (Bild: Pixabay)

Wenn du über 30 oder 40 Jahre alt bist, dann erinnerst du dich sicherlich noch an die Zeiten, in denen mal als Gamer zu einer Randgruppe gehörte. Als Fan von Computer- und Videospielen galt man als Nerd oder Geek – das war damals noch ziemlich uncool. Mittlerweile hat sich das Bild – zum Glück! – gewandelt. Der typische Gamer von heute ist nicht ein verschüchterter, ausgegrenzter Jugendlicher, sondern ein Mensch wie du und ich. Kinder, Erwachsene, Senior, Männer, Frauen: Jeder zockt mittlerweile, mal mehr oder weniger.

Wer mal im Bus oder in der Bahn sitzt, braucht sich nur mal umschauen: Kids spielen auf ihrem Smartphone Pokémon Go, Geschäftsfrauen vergnügen sich mit Candy Crush Saga und ältere Herren daddeln begeistert auf ihrem Tablet eine Runde Quizduell. Games sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen – und das ist auch gut so!

Computerspiele: Vom Nerd-Kram zum Big Business

Dementsprechend mauserte sich die Games-Industrie von einer kleinen Branche zum Big Business, bei dem Entwickler, Publisher, Plattform-Anbieter und Hardware-Hersteller etliche Milliarden verdienen. Alleine in Deutschland wurden 2016 rund 2,9 Milliarden Euro mit digitalen Spielen und Spielkonsolen umgesetzt. Damit nicht eingerechnet ist der Umsatz mit Gaming-Computern oder Smartphones und Tablets, die ja auch zum Zocken benutzt werden.

Das Online-Magazin Gameswirtschaft.de hat mal aufgeschlüsselt, womit in der deutschen Spiele-Industrie Geld verdient wird:

So viel Umsatz machte die deutsche Games-Branche in den letzten Jahren (Bild: Gameswirtschaft,de)
So viel Umsatz machte die deutsche Games-Branche in den letzten Jahren (Bild: Gameswirtschaft.de)

Wie du siehst, schrumpft der Bereich Videospiele, auch die entsprechende Hardware geht nicht mehr so gut wie früher weg. Dafür wachsen zwei Segmente: Mikrotransaktionen und Onlinespiele-Abos. Was bedeutet das?

Gigantische Umsätze mit vermeintlich kostenlosen Spielen

Unter Mikrotransaktionen versteht man digitale Angebote, die nur wenige Cent oder Euro kosten. Das Geschäftsmodell kennst du sicherlich von den iOS- und Android-Spielen: Der Download und das Anspielen der Smartphone- und Tablet-Apps ist kostenlos, doch schon bald wirst du dazu ermuntert, etwas zu kaufen. Zum Beispiel kannst du nervige Werbebanner deaktivieren, neue Levels mit Moneten freischalten oder virtuelle Items wie Goldmünzen und Diamanten für Bares erstehen. Dieses Geschäftsmodell nennt sich Free2Play (kurz: F2P) oder Freemium.

F2P-Spiele sind theoretisch kostenlos, aber praktisch wirst du irgendwann zur Kasse gebeten. In der Regel musst du zwar nichts bezahlen, um deinen Spaß zu haben, dafür wird dir das Weiterkommen erschwert, weil du beispielsweise ein paar Stunden warten musst – das kann ziemlich nerven! Trotzdem kommt dieses Geschäftsmodell sehr gut an und die Spiele-Hersteller verdienen sich damit teilweise eine goldene Nase. Ein Beispiel: King machte im ersten Quartal 2014 mit Candy Crush Saga – also nur einer (!) App – mehr Umsatz als Nintendo mit all seinen Spielen zusammen.

Kein Wunder: Spiele-Apps sind beliebter denn je! Derzeit spielen laut dem Branchenverband BIU über 17 Millionen Deutsche auf ihrem Smartphone und 11 Millionen auf ihrem Tablet. „Spiele-Apps bleiben einer der stärksten Wachstumsmotoren für den deutschen Games-Markt und eine der beliebtesten Anwendungen auf Smartphones und Tablets in Deutschland“, sagte dazu Felix Falk, BIU-Geschäftsführer vor ein paar Monaten.

Onlinespiele sind beliebter denn je

Auch ein anderer Geschäftszeig boomt: Onlinespiele. Auch damit werden viele hunderte Millionen Euros verdient. Die Umsätze kommen dabei aus verschiedenen Bereichen, denn der Begriff „Onlinespiele“ umfasst verschiedene Arten von Internet-basierenden Games.

Da wären zum einen die netten, kleinen Spiele für zwischendurch, die du zum Beispiel in unserer Onlinespiele-Rubrik findest. Komplexeren Spaßbringer wie Farmerama, My Free Zoo oder Goodgame Empire nennt man Browsergames.

Protzen die Onlinespiele mit toller 3D-Grafik, muss man dafür in der Regel einen Client herunterladen. Das bekannteste Beispiel hierfür ist World of Warcraft. Und dann bieten ja auch noch Spiele-Apps oder Vollpreis PC- und Konsolenspiele einen Mehrspieler-Modus, der in der Regel übers Internet abläuft.

Der Markt mit Onlinespielen wächst kontinuierlich an, das zeigt eine Grafik von Statista:

Online spielen ist "in" (Bild: Statista.de)
Online zu spielen ist „in“ (Bild: Statista.de)

 Fazit: Games, alles nur Spielerei?

Wer immer noch behauptet, Computer- und Videospiele seinen Kinderkram, der liegt komplett falsch. Mittlerweile vergnügen sich Jung und Alt mit Games – mal mehr, mal weniger. Dementsprechend wächst der Markt und die Spiele-Industrie setzt gigantische Umsätze um. Tendenz: weiterhin steigend.

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