Die Sims 4 im Spieletest: Das schlechteste Basisspiel der Serie?

Name: Die Sims 4 / The Sims 4 | Genre: Lebenssimulation | Erhältlich für: PC, Mac | Hersteller: Maxis, Electronic Arts | Geeignet für: Kinder, Teenager und Erwachsene

Die Sims gehen in die vierte Runde. Mit Die Sims 4 erschien nun der neueste Ableger der Serie, in der du deine virtuellen Charaktere zum Leben erweckst. Doch diesmal fehlen viele Dinge, die du als Kenner vermissen dürftest.

Erstelle Deinen Sim

Hiermit beginnt auch diesmal wieder alles. Im „Erstelle deinen Sim“-Editor erschaffst du den Sim oder die Sims deiner Träume. Schon hier wirst du bemerken, dass sich im Vergleich zu den Vorgängern einiges verändert hat. Statt mit Schiebereglern änderst du Körperpartien nun, indem du sie per Drag & Drop ziehst und schiebst. Hierdurch wird es wesentlich leichter, die Konturen des Gesichts anzupassen, als es vorher der Fall war. In Die Sims 4 kannst du nicht nur die Stimme deines Sims festlegen, sondern ihm auch sagen, wie er durch die Weltgeschichte laufen soll. Verschiedene Gangarten machen das möglich. Und es liegt bei dir, ob er sich eher schleppend von A nach B bewegt oder zum Beispiel munter beschwingt durch die Gegend tänzelt. Hierdurch kannst du seine anderen zuvor ausgewählten Eigenschaften für alle anderen Sims gleich offensichtlich zeigen. Obwohl eine große Auswahl an Kleidungsstücken vorhanden ist, wirst du diesmal etwas eingeschränkt, denn du darfst die Farbe nicht mehr frei wählen. Zwar stehen bei jedem Kleidungsstück mehrere Varianten zur Auswahl, trotzdem wirst du hier auf Dauer limitiert.

Keine offene Spielwelt

Im neuen Erstelle deinen Sim-Editor erschaffst du die Sims seiner Träume.
Im neuen Erstelle deinen Sim-Editor erschaffst du die Sims seiner Träume.

Bist du mit dem Erstellen deines Sim oder gleich einer ganzen Familie fertig, brauchen sie einen Platz, an dem sie wohnen können. Hier macht sich die nächste Änderung im Vergleich zum dritten Teil bemerkbar, denn es gibt keine offene Spielwelt mehr. In der Übersichtskarte merkst du dies daran, dass die Nachbarschaften in mehrere kleinere Abschnitte unterteilt sind. Diese bestehen alle aus divesen Häusern oder Gemeinschaftsgrundstücken, auf denen deine Sims zum Beispiel zum Einkaufen gehen können. Auf den ersten Blick hat das den Vorteil, dass die Ladezeiten sehr knapp gehalten werden, was sich schon beim Spielstart positiv bemerkbar macht.. Allerdings musst du bedenken, dass in Die Sims 3 die Ladezeiten nur zu Beginn entstanden sind, danach nicht mehr. Wechselst du in Die Sims 4 den Bereich, wirst du einige Sekunden im Ladebildschirm verbringen, was auf Dauer weniger schön ist. Dafür können deine Sims neuerdings zwischen allen Nachbarschaften wechseln, die ins Spiel kommen. Auch ein Umzug ist möglich, nur dass die Sims diesmal ihre sozialen Kontakte nicht verlieren werden, wie es zuvor noch der Fall war. Außerdem wird es hierdurch keine Probleme mehr geben, wenn durch Erweiterungen neue Elemente ins Spiel gelangen.

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Ein Haus soll es sein

Einfaches Duschen ist dir zu langweilig? Das macht nichts, denn hier gibt es neue Optionen.
Einfaches Duschen ist dir zu langweilig? Das macht nichts, denn hier gibt es neue Optionen.

Hast du dich dafür entschieden, deinen Sims ein leeres Grundstück zu kaufen, musst du ihnen natürlich noch ein Häuschen bauen. Du kannst aber auch eines der fertigen Häuser erwerben, die ebenfalls zur Wahl stehen. Bastelst du ein eigenes Heim, wirst du auch hier einen neuen und vereinfachten Editor vorfinden. In diesem platzierst du auf Wunsch jetzt gleich ganze Räume, die sogar schon möbliert sind. Auch hast du eine wesentlich größere Auswahl bei Fenstern, Türen und vielen anderen Dingen. Aber hier gilt ebenso, dass du die Farben – auch bei Tapeten und Teppichen – nicht mehr frei bestimmen darfst, sondern nur aus denen wählen kannst, die vorhanden sind. Gerade bei der Einrichtung der Häuser wirst du dadurch stark eingeschränkt, wenn du oft und gerne neue Gebäude entwirfst. Dafür ist das eigentliche Bauen leichter, denn Räume kannst du durch einfaches Ziehen vergrößern oder verkleinern. Die Möglichkeit, die Räume komplett abzuspeichern, ist außerdem gelungen. Im Gegenzug ist das Platzieren der Dächer jetzt wesentlich umständlicher geworden, als es in den Vorgängern der Fall war.

Emotionen und Multitasking

Deine Sims lernen jede Menge Nachbarn kennen. Auch hier machen sich die Emotionen bemerkbar.
Deine Sims lernen jede Menge Nachbarn kennen. Auch hier machen sich die Emotionen bemerkbar.

Die größte Neuerung in Die Sims 4 sind die Emotionen, die deine Sims jetzt ausleben. Musstest du bisher nur auf bestimmte Werte achten, damit dein Sim zufrieden war, haben die Dinge, die er erlebt, direkte Auswirkungen auf seine Emotionen. So kann dein Held zum Beispiel traurig werden, wenn ihm das herumstehende alte Essen stinkt. Oder aber er führt ein anregendes Gespräch mit einem anderen Sim und wird dadurch inspiriert. Dann sollte er gleich etwas schreiben oder malen, wenn er dies mag. Denn durch das Gefühl bekommt er auf diese Tätigkeiten dann einen Bonus. Allerdings wirst du recht schnell herausfinden, wann und wodurch du welche Emotionen erzeugst. Und ab diesem Moment sind deine Sims manipulierbar, denn du kannst sie gezielt in eine der Gefühlslagen versetzen. Trotzdem entwickeln sich hierdurch neue Möglichkeiten, wie sie so vorher nicht realisierbar waren. Auch neu ist, dass die Sims mehrere Tätigkeiten auf einmal erledigen können. Etwas essen und dabei TV gucken? Kein Problem. Mit einem anderen Sim reden und dabei ein Buch lesen? Auch das ist möglich. Dieses neue Feature spart oft Zeit, was gerade den knappen Sims-Alltag erleichtert.

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Fehlende Funktionen

Fernsehen inspiriert, zumindest dann, wenn es sich um den Kochkanal handelt.
Fernsehen inspiriert, zumindest dann, wenn es sich um den Kochkanal handelt.

Leider sind nicht nur neue Dinge ins Spiel gekommen, sondern viele alte wurden im Gegenzug gestrichen. Und damit meinen wir keine Elemente, die zuvor durch Erweiterungen ins Spiel kamen, sondern solche, die im letzten Teil im Basisspiel enthalten waren. Swimmingpools fehlen, dadurch besitzen die Sims auch keine Badekleidung mehr. Auch Keller und Teiche kannst du derzeit nicht anlegen, alles was in die Tiefe gebaut wird, ist nicht machbar. Kleinkinder wurden ebenso entfernt wie Einbrecher und Autos. Nicht nur, dass die Sims keine eigenen Fahrzeuge mehr besitzen können, das gilt auch für Taxis und die Fahrgemeinschaft zur Arbeit oder den Schulbus. Statt dort wie gewohnt hinzufahren, verlassen deine Sims ihr Haus und portieren sich einfach weg. Das ist sehr schade, denn hierdurch wirkt die Lebenssimulation sehr unwirklich. Oder kannst du zu deinem Reiseziel beamen, wenn du das Haus verlässt? Auch die künstliche Intelligenz bringt leider einige Aussetzer mit. So laufen deine Sims gerne mal unnötig lange Wege oder stellen Dinge ab, die sie danach nicht mehr benutzen können, da sie falsch herum stehen.

Fader Beigeschmack

Autos sind im Spiel vorhanden, warum können diese dann nicht genutzt werden?
Autos sind im Spiel vorhanden, warum können diese dann nicht genutzt werden?

In der Summe gibt es daher mehr Dinge, die beseitigt wurden, als Neuerungen, die ins Spiel kamen. Gut, nicht jeder wird einen Swimmingpool vermissen und auch der nervende Einbrecher ist halt weg, trotzdem gehen hierdurch elementare Bestandteile verloren, die im letzten Basisspiel ganz normal waren. Und leider weckt das den Eindruck, dass Electronic Arts sehr bald mit der ersten – natürlich kostenpflichtigen – Erweiterung um die Ecke kommt und diese Inhalte nachliefert. Autos zum Beispiel sind nämlich schon jetzt im Spiel vorhanden, können halt nur nicht genutzt werden. Warum nicht? Und warum gab es plötzlich Probleme mit dem Bau in die Tiefe, was bisher nie ein Problem darstellte? Warten wir also mal ab, wie es weitergeht.

Fazit

Die Sims 4 macht zwar Spaß, trotzdem ist es das bisher schlechteste Basisspiel in der 15-jährigen Sims-Geschichte. Die Emotionen sind eine gewisse Zeit recht witzig und die Sims endlich multitaskingfähig, dafür wirst du Kleinkinder, Autos, Swimmingpools und mehr womöglich vermissen. Die Editoren sind einfacher zu bedienen und bieten auf den ersten Blick mehr Möglichkeiten als bisher. Durch die fehlende Farbpalette schränken sie allerdings stark ein, besonders dann, wenn du zum Beispiel oft Häuser bauen möchtest. Die offene Welt fehlt ganz klar. Zwar läuft das Spiel hierdurch auf schwächeren Rechnern ruckelfrei und die Ladezeiten sind kürzer, aber diese traten beim letzten Teil eben nur einmalig auf und nicht bei jedem Bereichswechsel. Das Spiel wirkt wie ein Baukasten, der nur auf seine Erweiterungen wartet. Dass diese dann sicher kostenpflichtig sind, dürfte dir klar sein. Daher können wir Die Sims 4 nur bedingt empfehlen. Vielleicht solltest du lieber abwarten, ob die ersten Erweiterungen die Befürchtungen bestätigen.

  • Neue und leicht zu bedienende Editoren
  • Emotionen
  • Sims sind nun multitaskingfähig
  • Auch für schwächere Rechner geeignet

  • Keine offene Spielwelt mehr
  • Kleinkinder, Einbrecher, Autos, Swimmingpools und mehr wurden gestrichen
  • Fehlende Farbpaletten in den Editoren
  • Ladezeiten bei Bereichswechseln nerven bei längerer Spielzeit
  • Kleinere KI-Aussetzer

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